Erfahren Sie in unserer neuen Reihe Community Portraits, was die Menschen bewegt, die zur Berlin Science Week als internationales Wissenschaftsfestival beitragen. Christine Brummer sprach mit uns darüber, was sie inspiriert, was sie als Leiterin der Berlin Science Week gelernt hat, und was wir vom diesjährigen Festival erwarten können.

 

Wer sind Sie und was machen Sie von Beruf?

Mein Name ist Christine Brummer und zusammen mit meinem Team koordiniere und entwickle ich seit 2016 die Berlin Science Week.

Was ist das Spannendste an Ihrem Job?

Erstens die Möglichkeit, mehr über die drängenden Fragen zu erfahren, an denen alle teilnehmenden Organisationen arbeiten. Zweitens die Möglichkeit, Synergien zu schaffen und die teilnehmenden Partner:innen miteinander zu verbinden, um gemeinsam Formate für die Berlin Science Week zu entwickeln.

Was hat Sie dazu bewogen, die Berlin Science Week ins Leben zu rufen?

Die Idee, dass Berlin die perfekte Kulisse für ein Festival ist, das den offenen Dialog und die Debatten zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fördert.

Was macht Berlin zum passenden Ort für ein Wissenschaftsfestival?

Ein neugieriges und aufgeschlossenes Ökosystem und die Tatsache, dass Berlin selbst bereits ein großartiger Standort für Forschung und Wissenschaft ist.

Was unterscheidet die Berlin Science Week von anderen Wissenschaftsfestivals?

Ich zitiere einen ehemaligen US-Präsidenten: It’s Berlin, stupid 😊

Auf welche Inhalte und Formate können wir uns freuen?

Die Berlin Science Week steht für große Vielfalt, sowohl in Bezug auf die Themen als auch auf die Formate. Teilnehmende können sich auf Science Slams, Debatten, Ausstellungen, Workshops und viele andere Aktivitäten freuen, die sich mit den drängenden Fragen unserer Zeit beschäftigen. Dazu gehören u.a. die Bewältigung der Klimakrise, die Zukunft der Mobilität, neue Entwicklungen im Bereich der KI und des maschinellen Lernens, die Herausforderungen der globalen Gesundheit, aber auch ganz praktische Themen wie die Frage, wie der Wissenstransfer an wissenschaftlichen Einrichtungen und Universitäten durch Barrierefreiheit, Digitalisierung und Vernetzung verbessert werden kann.

Mit über 200 Veranstaltungen bietet die Berlin Science Week nicht nur die Möglichkeit, sich einen Eindruck vom aktuellen Stand der Wissenschaft zu verschaffen, sondern auch, sich einzubringen und den interdisziplinären Diskurs in Wissenschaft & Forschung mitzugestalten. 

Wer beteiligt sich am Festival? 

Wir freuen uns, dass wir in den letzten fünf Jahren ein stetig wachsendes Netzwerk unterschiedlicher und zukunftsorientierter wissenschaftlicher Einrichtungen und Initiativen aufgebaut haben.

Beiträge kommen aus allen wissenschaftlichen Disziplinen oder Bereichen der innovativen Forschung in den Lebens-, Natur- oder Sozialwissenschaften, dem Ingenieurwesen, der Technologie und der Kunst. Auch transdisziplinäre Projekte sind sehr willkommen!

Die teilnehmenden Organisationen repräsentieren viele Bereiche der Gesellschaft, neben der Wissenschaft z.B. Industrie, gemeinnützige Organisationen, Politik oder Kultur.

Warum denken Sie, dass es für Forschende und wissenschaftliche Organisationen wichtig ist, an der Berlin Science Week teilzunehmen?

Das Vertrauen in die Wissenschaft ist entscheidend für die Herausforderungen, vor denen die Welt steht, und für die Entscheidungen (politisch, gesellschaftlich, wirtschaftlich usw.), die getroffen werden müssen. Ich sehe es als eine Verantwortung für diejenigen, die an vorderster Front stehen, ihre Ergebnisse mit ihren Stakeholdern (= der Gesellschaft im Allgemeinen) zu teilen und zu diskutieren, um dieses Vertrauen zu gewinnen und Anregungen und Impulse zu erhalten. Wissenschaft lebt vom Austausch!

Wir alle haben 2020 viel gelernt, vor allem in Bezug auf digitale Veranstaltungserlebnisse. Was hat sich verändert, und was ist vielleicht sogar beibehalten worden?

Die Berlin Science Week 2020 war komplett digital mit fantastischen virtuellen Beiträgen aus der ganzen Welt. Dieses Jahr hoffen wir, das Beste aus beiden Welten zu kombinieren und sowohl physische als auch hybride Formate im Programm zu haben, die Berliner:innen und Nicht-Berliner:innen gleichermaßen ansprechen.

Was inspiriert Sie?

Zu sehen, wie sich so viele Menschen auf verschiedenen Ebenen und mit unterschiedlichem Hintergrund mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit und ihren Initiativen für die Lösung globaler Probleme einsetzen. Wir wollen sie alle in Berlin haben!

Mit wem würden Sie gerne einmal zusammenarbeiten?

Versteckte Wissenschaftsenthusiast:innen, Wegbereiter:innen und Vordenker:innen weltweit: Kontaktieren Sie mich über info@berlinsciencweek.com!

In der Zukunft würden Sie gerne…

…mit internationalen Wissenschaftsfestivals aus der ganzen Welt kooperieren, um ein internationales Jahr des wissenschaftlichen Engagements ins Leben zu rufen und das Bewusstsein für Wissenschaft weltweit zu schärfen!

Können Sie uns schon verraten, welche Veranstaltungen wir in diesem Jahr besonders im Auge behalten sollten?

Es ist noch etwas früh, um das zu sagen, aber ein Highlight wird sicherlich das University:Future Festival mit dem Motto „open for discussion“ sein. Das Futurium wird in Zusammenarbeit mit dem Silbersalz-Festival eine Veranstaltung zum Thema Mobilität der Zukunft gestalten. Eine spannende, neue teilnehmende Organisation ist das Climate Change Center, das sich mit einem CLIMATE:Lab beteiligen wird. Die brasilianische Botschaft in Deutschland wird das Amazon Tall Tower Observatory, ein Amazonas-Forschungsprojekt, vorstellen. Neu dabei ist auch 3M, die einen Beitrag zum Thema Diversity & Frauen MINT Berufen beisteuern. Gemeinsam mit der Urania Berlin planen wir außerdem am 30. Oktober „Tabula Rasa – Wissenschaft zum Anfassen“, wo die innovativsten, kreativsten, frischesten und außergewöhnlichsten Wissenschafts- und Forschungsprojekte aus Berlin der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt werden.

PS: Was ist Ihr Lieblingsplatz in Berlin?

Ein Samstagmorgen im Vierer-Ruderboot mit Steuermann auf dem Wannsee.