Wie bitte? – Komplexe Realität und verständliche Sprache

Eigentlich sollte alles ganz einfach sein: Wer einen Gedanken hat, formuliert ihn einfach und klar – und wer das dann hört oder liest, versteht sogleich, was gemeint ist.

Nur leider funktioniert das nicht immer so. Unsere Alltagserfahrung lehrt, dass wir häufig mit Texten konfrontiert sind, die sich nicht sofort erschließen; die Palette solcher Textsorten reicht von Verwaltungsformularen über Gebrauchsanweisungen bis hin zu Gedichten. Die Gründe für Verständnishemmungen können vielfältig sein: man denke an das Streben nach (fachsprachlicher) Präzision bei komplexen Sachverhalten oder den Wunsch nach gruppenbezogenen Ein- und Ausschlussverfahren in der Jugendsprache. Manche Texte versperren sich auch bewusst einem schnellen Verständnis, z.B. um kommunikative Machtpositionen zu etablieren oder aus ästhetischen Erwägungen.

In dieser Podiumsdiskussion wollen wir Mechanismen besprechen, die für die (Un)Verständlichkeit von Texten verantwortlich sind: Wir wollen uns fragen, inwiefern wir verständlich(er) werden können – und wo und wie wir es sollten, beispielsweise um mittels Leichter Sprache bestimmten Personengruppen gesellschaftspolitische Teilhabe zu ermöglichen. Wie können besser verständliche Formulierungen erreicht werden? Welche konkurrierenden Anforderungen spielen dabei eine Rolle?

Wir diskutieren Fragen der Verständlichkeit anhand von Behördendeutsch und Fachjargon, geschlechtergerechtem Sprachgebrauch, Lyrik und allerlei mehr.