Benjamin Seibel, Leiter des Innovationslabors CityLab, über die Entwicklung einer Smart-City-Strategie für Berlin, seinen Lieblingsplatz in der Stadt und über die Tatsache, dass er immer viel liest und es trotzdem nicht reicht.

 

Wer sind Sie und was ist Ihr Beruf?

Ich bin Benjamin Seibel und leite das CityLAB Berlin, ein öffentliches Innovationslabor im ehemaligen Flughafen Tempelhof, für die Technologiestiftung Berlin.

Woran arbeiten Sie derzeit?

Den digitalen Wandel Berlins so zu gestalten, dass er den Menschen in der Stadt dient. Neben verschiedenen Forschungsprojekten in diesem Bereich unterstützen wir zur Zeit die Berliner Senatskanzlei bei der Entwicklung einer neuen Smart City-Strategie.

Können Sie Ihren Arbeitsplatz in zwei Worten beschreiben?

Kreatives Durcheinander.

Wie sammeln und strukturieren Sie Ihre Gedanken?

Wir nutzen verschiedene Tools zum Wissensmanagement (Miro, Notion, Jira, Slack etc). Längere Texte schreibe ich mit Scrivener, Gedanken, die unterwegs kommen, sammle ich in der Notizen-App meines iPhones. Papier gibt es bei mir eigentlich nicht mehr.

Mit wem würden Sie gerne einmal zusammenarbeiten?

Im Team mit Francesca Bria und Simon Wardley.

Warum Berlin Science Week?

Weil es eine tolle Gelegenheit ist, sich mit exzellenten Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Disziplinen auszutauschen.

Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin?

Jedes Jahr ein anderer, während der Pandemie war es der Garten vom Funkhaus an der Spree.

Was hält Sie nachts wach?

Die Sorge, ob meine Tochter später noch einen lebenswerten Planeten vorfinden wird. Und manchmal das öffentliche Vergaberecht.

Hat Sie die Pandemie etwas gelehrt, das Sie gerne teilen möchten?

Sie hat meinen Eindruck verstärkt, dass unsere Bürokratien strukturell ungeeignet sind, um die komplexen gesellschaftlichen Herausforderungen zu lösen, vor denen wir stehen. Das muss sich ändern.

Welche(n) Newsletter haben Sie abonniert? / Was lesen Sie gerade?

Ich lese meistens sehr viele Dinge parallel und trotzdem nie genug. Auf dem Nachttisch liegen gerade Mariana Mazzucato, Kim Stanley Robinson, Thomas Mann und ein paar wissenschaftliche Aufsätze.

Wenn ich einen Newsletter empfehlen darf, dann natürlich unseren eigenen aus dem CityLAB. Er ist sehr gut.

P.S.: Was ist das Leckerste, das Sie diese Woche gegessen haben?

Ein mexikanischer Kollege führte uns neulich zur Taqueria El Oso in der Markthalle Pfefferberg. Das war spektakulär.

 

Wenn Sie mehr über Benjamin Seibels Arbeit und die Smart-City-Strategie für Berlin erfahren möchten, besuchen Sie die Veranstaltung vom CityLAB „Smart City – Die Stadt schreibt eine neue Strategie“ am 9. November um 16 Uhr.